Grundsätzlich, wenn ich Leute zum Essen einlade, mache ich mir meistens den totalen Stress. Ich überlege schon Tage vorher, was ich kochen könnte, möchte es möglichst perfekt machen und habe dann meistens schon keinen Hunger mehr, wenn’s denn endlich fertig ist. Und zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch höchst selten, selbst wenn die Gäste lobende Kommentare abgeben… Ich wäre vermutlich jemand, der sich beim „Perfekten Dinner“ selbst höchstens 4-5 Punkte gäbe…
Diesmal entschied ich mich relativ spontan für das Essen und habe 3 Gänge gezaubert, die 4 hungrige Mäuler gesättigt haben. Und es waren alle zufrieden mit dem Ergebnis. Inklusive mir. Das soll was heißen.
Vorspeise war ein biologisch-ökologisch-dynamischer von Hand zu Tode gepflückter Feldsalat. Den hatten wir in der letzten Woche in unserer Ökokiste drin. Im Vergleich zum Supermarkt-Feldsalat macht er durch zwei Dinge auf sich aufmerksam: er war eindeutig sandiger, dafür waren die einzelnen „Strunks“ wie wir Norddeutschen sagen, aber auch fast handtellergroß. Dazu gab es Tomaten, Büffelmozzarella und geröstete Kürbiskerne. Getoppt mit einem Dressing aus gutem Olivenöl, Senf, Zitrone, einer guten Prise Gewürze und einem Chili Crema die Balsamico.
Der Hauptgang:
Schafskäse-Zucchini-Tarte:
Für den Teig:
130 g Mehl
20 g Parmesan, gerieben
½ TL Salz
65 g Butter
1 Ei
n. B. Kräuter der Provence
Für den Belag:
1 Zucchini (ca. 280 g)
2 Eier
150 g Schafskäse
30 g Sonnenblumenkerne
15 g Parmesan, gerieben
75 g saure Sahne
etwas Öl
Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten, eine Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Zucchini längs vierteln und in Scheiben schneiden, diese in etwas Öl in einer Pfanne anbraten, abkühlen lassen.
Den Teig etwas größer als die Springform ausrollen und in die Springform legen, einen Rand formen, diesen gut am Springformrand fest drücken (fetten der Form ist nicht notwendig). Im vorgeheizten Ofen bei 170°C (Umluft) ca. 20 Minuten backen, bis der Boden schön gebräunt ist.
In der Zwischenzeit die Eier trennen, die Eiweiße steif schlagen. Den Schafskäse in kleine Würfel schneiden und mit Eigelben, saurer Sahne, Parmesan und Sonnenblumenkernen verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern der Provence würzen. Zum Schluss die Zucchinischeiben und den Eischnee unterheben.
Die Springform aus dem Ofen holen und die Schafskäsemasse gleichmäßig darauf verteilen. Für weitere 20 Minuten bei 170°C (Umluft) backen, bis das Ei gestockt ist und die Oberfläche eine schöne braune Farbe angenommen hat.
Ich fand die Zutaten für den Teig etwas knapp bemessen, einen Rand ziehen konnte ich bei meiner Form nicht mehr.
Dessert: Buttermilchcreme mit Himbeersauce
Das Dessert war eine Lektion in Sachen „Sauce ist widerwillig“ – denn es ließ sich nicht zu meiner – wie ich fand – schönen Idee hinreißen, doch durch Füllen in einen Ausstecher in Flügelform zu bleiben. Nun denn…
6 Blatt weiße Gelatine
3 EL Holunderblütensirup
200 ml Buttermilch
200 g Sahnequark
3 EL Puderzucker (30 g)
1/2 Bio-Zitrone
350 g Heidelbeeren
1 1/2 EL Rohrzucker (30 g)
Minze oder Zitronenmelisse nach Belieben
Gelatine in kaltem Wasser mindestens 5 Minuten einweichen.
Holunderblütensirup, Buttermilch, Sahnequark und Puderzucker verrühren. Zitronenhälfte heiß abspülen, trockenreiben, die Schale fein abreiben und unter die Holundermischung rühren (die Frucht anderweitig verwenden). Zitronenschale fein abreiben
Gelatine aus dem Wasser nehmen, tropfnass in einen kleinen Topf geben und erwärmen, bis sie sich aufgelöst hat.
Topf vom Herd nehmen, 3 EL der Holundermischung in den Topf geben und glattrühren.
Gelatine unter die restliche Holundermischung rühren. 4 kleine Förmchen (125 ml Inhalt) mit kaltem Wasser ausspülen. Holundermischung einfüllen und für 3 Stunden kalt stellen.
Es hat die Formatierung hier zerhauen irgendwie… aber da das Handels- und Gesellschaftsrecht mit der Prüfung in 10 Tagen ruft, belasse ich es dann mal so….