Intermittent fasting oder: 5:2 ist keine Mathematik

Das Konzept des Intermittent fasting betreibt die Bingereaderin schon seit einiger Zeit sehr konsequent und isst Montags nichts. Bislang konnte ich mich damit nicht anfreunden. Die Aussicht, einen ganzen Tag lang nichts zu essen und soviele Genussmomente zu verpassen, widersträubte mir als Foodie sehr.

Ich habe in letzter Zeit vermehrt Beschwerden mit dem Bauch gehabt und in den letzten Jahren auch einige Kilo zugelegt. Als ich dann das erste Mal von der 5:2 Diät hörte, war ich zunächst ganz angetan. Grundregel dessen ist, dass man an 5 Tagen isst, was man will und an 2 Tagen der Woche weniger. Frauen ca. 500 Kalorien, Männer ca. 600 Kalorien. Nachdem eine schnelle Umoperation zum Mann eher nicht wahrscheinlich war, freundete ich mich mit den 500 Kalorien an und beschloss, es zu versuchen. 500 ist mehr als 0. Mathegenie.

Genauso, wie auch die 4 Wochen komplett vegan vor einigen Jahren als Challenge erstmal unschaffbar erschienen, erging es mir auch mit der 5:2 Challenge.
Hier möchte ich euch an meinem Selbstversuch teilhaben lassen.

Tag 1:

Ich habe relativ ungeplant von einem auf den anderen Tag gestartet. Somit fiel meine Idee aus, vorher erstmal Kalorien zu checken und zu schauen, mit welcher schlauen Kombination ich das maximale aus 500 Kalorien rausholen kann.

Das Frühstück fing dann erstmal mit Abwiegen von Erdbeeren an. 70g für 22 Kalorien erschien mir ein guter Start. Noch jede Menge Kalorien über… allerdings war die Menge natürlich jetzt nicht gerade üppig. So saß ich mit meinem 5 Erdbeerchen und einem sarkastischen Grinsen am Frühstückstisch und redete mir ein, dass geht schon! Ich bin ja soooo satt jetzt. Dazu eine schöne Tasse Kaffee. Ohne geht nicht.

Auf dem Weg ins Büro kam ich an einem Bäcker vorbei – die Auslage voller lecker belegter verschiedener Brötchen, Pizza bereits im Ofen, Croissants die mir hinterher riefen „Nimm mich, nimm mich!“. Das kleine Teufelchen in mir sagte zusätzlich „Du schaffst das nicht, gib doch gleich auf – guck mal, wie lecker das aussieht! Außerdem wirst du sicher ganz unausstehlich werden und Kopfweh bekommen!“

Schnell ging ich weiter und betäubte die Gedanken damit, dass die Bingereaderin es einen Tag gänzlich ohne Essen schafft, ich hatte zumindest die Aussicht auf eine Tüte Salat, eine große Tomate und 2 kleine Gurken zum Mittag.

Bis zum Mittag war es aber noch einigermaßen lang. Die überbrückte ich mit verschiedenem Tee und 1 Liter Wasser. Es stellte sich zwar ein immenses Hungergefühl ein, aber zwischendurch wurde dieser von viel Flüssigkeit gedämmt. Ich war erstaunt, dass es doch einigermaßen gut auszuhalten war. Und ganz ehrlich – der Hunger war nicht größer als an Tagen, wo ich morgens 2 Scheiben Brot mit Käse verdrücke.

Zugegeben, um 12 Uhr fiel ich dann über den Salat her wie eine Fressraupe. Den Rest der Mittagspause verbrachte ich damit zu googeln, was ich für die restlichen 350 Kalorien zum Abendessen haben könnte.

Um 14.30 Uhr dachte ich verstärkt an das Abendessen. Quasi sekündlich. Um nicht zu sagen dauerhaft. Der Nachmittag erschien mir noch nie so lang wie heute. Jetzt stellte sich neben riesigem Hunger auch leichtes Kopfweh ein. Ich versuchte es mit einem Kaffee. Nach 3 Tassen Tee hatte ich für heute genug von Tee.

16:00 Uhr – ich bin überzeugt, ich bin schon mindestens 2 kg leichter.

17:15 Uhr – ich verlasse gutgelaunt (!) das Büro. Komme wieder an ‚meinem‘ Bäcker vorbei und sehe, dass dort gerade Fotoaufnahmen stattfinden und die Auslage mit den belegten Brötchen fotografiert  werden. Ich denke mir, so gut sind sie nun auch wieder nicht. Das Teufelchen bleibt stumm.

19:00 Uhr – Einkaufen mit Hunger ist Hölle. Soviel schleppe ich ansonsten nie aus dem Laden raus. Schnell heim und Abendessen – endlich! Es gab ein Omelette mit Brokkoli und gegrillter Paprika.

Omelette

Rezept für 1 Person:

1 gegrillte Paprika aus dem Glas

90 Gramm Brokkoli, kurz in Wasser gegart

2 Eier, mittelgroß

1 EL Milch

Gewürze nach Belieben

1/4 TL Öl

In einer Pfanne Öl erhitzen, Brokkoli und gegrillte Paprika kurz anbraten. Eier mit Milch verquirlen und die Mischung über das Gemüse geben. Sobald das Ei stockt, die Pfanne bei hoher Hitze in den Backofen schieben und für knapp 5 Min. unter dem Grill fertig garen.

Kcal: 270

Das war sehr lecker und ich bin tatsächlich satt. Obwohl ich noch 85 Kcal für den Tag über hätte. Ich bin sicher, ich finde noch was essbares 😉

Fazit des 1. Tages: Machbar! Hat fast sogar schon Spaß gemacht. In der nächsten Woche versuche ich dann, richtig zu rechnen und 5:2 tatsächlich bedeuten zu lassen, dass ich an 2 Tagen quasi faste. Da werde ich dann etwas besser im Voraus planen. Stay tuned 😉

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