Wien – Hauptstadt des Süßspeisen Mekkas Österreich. Über wohl keine andere Stadt findet man soviele negative Zitate.
Ich dachte, es sind Menschen, es sind aber leider Wiener ~ Helmut Qualtinger
Wien bleibt Wien – und das ist wohl das schlimmste, was man über diese Stadt sagen kann ~ Alfred Polgar
Ich kann den Herren da keineswegs zustimmen und reiste über Ostern bereits das zweite Mal in diese wunderbare Stadt. Die Wiener sind sicherlich eigen und nicht mit dem Rest Österreichs vergleichbar. Die Wiener sind aber auch eins – sehr freundlich, so mein Eindruck. Das mag zuletzt nicht nur daran liegen, dass sie an der kulinarischen Front ganz weit vorne sind, wenn es um Soulfood geht.
Darf auf keiner Wien-Reise fehlen: ein Besuch in einem der vielen Kaffeehäuser, z.B. dem Café Central oder dem Landtmanns.
Wir entschieden uns diesmal für das Landtmanns, da wir eh im Museumsquartier unterwegs waren und am Vortag bereits lange Schlangen am Café Central waren, die der Türsteher gesittet und geordnet einließ. Im Landtmanns treffen sich häufig Politiker und Journalisten – man sagt, es sei ihr zweites Büro.
Erfreulicherweise gab es dort Kaffee in der French Press, die wir auch zu Hause nutzen, denn mit dem kleinen und großen Schwarzen bzw. Braunen, wie es in Österreich heißt, kam ich nicht aus. Der große war mir immer noch zu klein und das, obwohl ich nicht die größte Kaffeetante der Welt bin. Dazu gab es ein Stück Kardinalsschnitte (ebenfalls mit Kaffeegeschmack), ein Stück Mini-Sacher und ein Himbeer-Schüsselchen. Sehr lecker, daher sehr zu empfehlen, wenn man die Füße im Museumsquartier wund gelaufen hat.
Café Landtmann, Universitätsring 4, Wien
(Vor lauter Gier hatten wir schon vor dem obligatorischen Foto von allen Teilen probiert 😉 )
Einen Abend verschlug es uns fürs Abendessen in den Statt-Beisl. Beisl ist quasi das Wort für österreichisches Wirtshaus. Ist ja auch viel kürzer – praktisch 😉 Das (der?) Statt-Beisl befindet sich in der Nähe der Volksoper und bietet sich daher gut für Pre- oder Post-Oper-Drinks an. Es war nicht viel los an dem Abend und wir hatten vegetarische Burger mit Falafelteig und Foccacia, wobei das Foccacia etwas besser war, als die Falafel. Diese waren für meinen Geschmack zu dick und damit innen zu „matschig“. Die Bedienung war jedenfalls sehr nett und es gab eine große Auswahl an lokalen und ausländischen Biersorten. Vermutlich würde ich allerdings nur nochmal für Drinks vor der Oper dorthin gehen, sollte es mich jemals nach Wien und in die Oper verschlagen.
Währinger Straße 59, Wien
Mein persönliches Highlight aus kulinarischer Wien-Sicht war jedoch – ein Vietnamese.
Und zwar das Good Morning Vietnam, welches wir auf Empfehlung unserer AirBnB-Vermieterin aufsuchten, da es auch gleich in Wohnungsnähe lag. Wir hatten vorher die Speisekarte online angeschaut und bereits festgestellt, dass das Essen mal vom Standard-Vietnamesen abweicht – also nichts wie hin.
Dort gibt es neben À la carte Essen auch Menüs, die uns jedoch zu viel waren und wir so auf einzeln ausgewählte Vor- und Hauptspeise auswichen. Die Preise sind gehobener, aber das Essen ist auch wirklich besonders, sowohl in der Aufmachung, als auch dem Geschmack.
Als Vorspeisen gab es:

Steinpilz in knusprigem Süßkartoffelnetz

Glücksrollen mit Tofu und Pinienkernen
und als Hauptspeisen:

Reisnudeln mit Gemüse
sowie knusprige Nem-Rollen auf Reisnudeln mit Salat und Kräutern, von dem das Bild leider nichts geworden ist. Alles wirklich super lecker! Absolute Empfehlung!
Good Morning Vietnam, Sechsschimmelgasse 16, Wien
https://www.goodmorningvietnam.at/
Wien wäre aber nicht Wien, wenn das bisschen Kuchen schon alles gewesen wäre an Süßspeisen, was wir so hatten. Nein, weit gefehlt. In unsere Mägen schafften es auch noch diese Zimtnudeln sowie – natürlich – ein Palatschinken.
Wien – wir kommen gerne wieder!
Schön habt ihr es gehabt in Wien. Als ausgesprochener Süßspeisenfan ist das für mich eine der Lieblingsstädte … (leider, figurmäßig). Tolle Tipps dabei, ich hätte Lust, gleich meinen Koffer zu packen!
Dass die Wiener über Wien schimpfen, gehört glaube ich zum guten Ton. Das machen die Münchner doch auch ganz gerne?
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