Unser diesjähriger Sommerurlaub führte uns schlussendlich nach Griechenland, genauer gesagt Kreta. Schlussendlich sage ich deshalb, weil wir ca. für 6 Monate diskutiert haben. Eigentlich war geplant, mal wieder einen Sommer in Bayern, also daheim, zu verbringen. Aber die unklare Wetterlage und „Hummeln im Mors“ wie wir Norddeutschen so schön sagen, führten uns dann doch weg von daheim.
Wie sich herausgestellt hat, war die Entscheidung gut, das Wetter hier war nämlich ziemlich durchwachsen, während wir auf Kreta täglich zwischen 25-36 Grad hatten. Dazu ein schönes Hotel mit einem tollen Pool, den wir die meiste Zeit für uns hatten. Der Ort (Georgioupolis) war ein typischer Touristenort und jetzt nicht sonderlich schön. Aber nichts desto trotz haben wir in allen Restaurants, in denen wir so gegessen haben, ganz ausgezeichnet gegessen. Eine einzige Ausnahme gab es am Hafen von Chania während eines Ausflugs, als wir in einem von Marco Polo empfohlenen Lokal zu Mittag aßen. Das war wirklich richtig schlecht. Bislang war es eigentlich immer so, dass wir, wenn wir auf den Reiseführer hörten, nicht besonders gut gegessen haben im Vergleich (*mentale Notiz fürs nächste Mal).
Vegetarisch ist gar nicht unbedingt einfach in Griechenland, das habe ich schon bei mehreren Urlauben gemerkt. Das Essen ist sehr fleischlastig, oft gibt es auch Fisch. Vegan ist da sogar noch schwieriger, ausgewiesene vegane Gerichte habe ich nirgends gesehen. Aber wahrscheinlich muss man einfach nur den Schafskäse abbestellen… 😉
Das wahrscheinlich am meisten, wenn nicht täglich, gegessene Gericht ist ein Griechischer Salat gewesen. Der hing mir bis zum Schluss auch nicht aus den Ohren raus, was ich eigentlich angenommen hätte. Der lässt sich auch zu Hause easy peasy nachmachen – zum Beispiel für die Lunchbox. Einfach Tomaten, Gurken, rote Zwiebel, ein Stück Schafskäse und evtl. ein paar Oliven mit etwas Olivenöl und Weißweinessig beträufeln, etwas Oregano drüber, fertig ist der Lack.
Mit großer Skepsis habe ich mich an die Gemüsegerichte gewagt. Denn für mein Empfinden war Gemüse immer ziemlich zerkocht und schmeckte nach nichts, jedenfalls dann, wenn man es hier in Deutschland bestellt. Ich wurde positiv überrascht, insbesondere von diesem Briam:
Im Grunde sind es Kartoffelwürfel, Aubergine, Tomate und natürlich Schafskäsewürfel in einer tomatigen Sauce. Sehr lecker, wenn es denn gut gewürzt ist. Die Taverne Babis in Georgioupolis jedenfalls konnte es, so dass ich ihnen auch noch für den Imam eine Chance gab und nicht enttäuscht wurde:
Leider ist es eine ziemliche Unsitte der Griechen, wie ich finde, dass aber auch zu alles und jedem Gericht in der Regel Pommes serviert werden. Vor ein paar Jahren auf Rhodos habe ich Lasagne mit Pommes gesehen. Naja, das war in einem ziemlich von Engländern belagerten Gebiet, vielleicht stehen die drauf. Das Gericht Imam jedenfalls hätte für meinen Geschmack einfach eine zweite Hälfte Aubergine haben können und es wäre auch ohne Pommes perfekt gewesen, wobei diese wenigstens mal nicht ganz so dick und damit auch schön knusprig waren. Gefüllt war die Auberginenhälfte mit Tomaten. Obendrauf natürlich wieder Schafskäse. Der hing mir tatsächlich nur an einem einzigen Tag zu den Ohren raus.
Dakos – ein meiner liebsten Vorspeisen und man sagt, es sei das griechische Bruschetta. Ein wenig unterscheidet es sich dann aber doch schon. Das Brot unter der Ladung Tomaten ist nämlich mehr wie ein Zwieback, viel dicker und knuspriger. Je nachdem, wo man die Dakos bestellt, kommt auf die Tomaten entweder – wie hier – Frischkäse drauf, oder aber – na, wollt ihr mal raten? Genau, Schafskäse. Mir war die Schafskäse-Variante natürlich lieber.
Also grundsätzlich kann man auch als Vegetarier in Griechenland gut essen. In den größeren Städten gibt es auch schon vegetarische Restaurants, wir sind aber nicht so viel rumgereist und haben daher nichts davon selbst probiert. Eine Liste für Chania findet ihr hier, eine Liste für Heraklion hier.
Griechenland ist ein Land, in das ich immer wieder fahren würde. Insbesondere Kreta hat es mir angetan und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.