Naxos – ein kulinarischer Rückblick

In letzter Zeit war es hier etwas stiller. Aufgrund eines Trauerfalles hatte ich keine Lust und auch kaum Zeit zu kochen, geschweige denn zu bloggen.

Jetzt aber geht es wieder los und das gleich mit sehr leckeren Erinnerungen – nämlich an unseren Urlaub in Athen und auf Naxos im Juni. Beides kann ich sehr empfehlen. Athen hat den Ruf, laut und dreckig zu sein. Das ist aber meines Erachtens ein absolutes Vorurteil. Klar, es gibt unschöne Ecken, wie in jeder Stadt wahrscheinlich. Größtenteils empfanden wir es aber als freundliche, schöne Stadt mit viel Sehenswertem – auch abseits der Akropolis.

Mit der Fähre ging es anschließend vom Hafen Piraeus nach Naxos, wo wir im Süden der Insel ein Haus gemietet hatten. Die ganze Insel ist – verglichen mit anderen griechischen Inseln – wesentlich weniger touristisch, der Süden scheint fast gar keinen Tourismus zu haben, sondern eher Langzeiturlauber, die bereits in Rente sind und dort ein Haus kaufen. Das machte sich insbesondere an den Stränden bemerkbar, man musste schon ein wenig suchen, bevor man einen Strand gefunden hat, der auch Liegestuhlvermietung bot. Überwiegend war an den Stränden einfach nichts, kein Getränkestand, keine Liegestuhlvermietung, NIX. Auch mal schön!

Tzatziki – work in progress

Wir waren für 2 Wochen auf Naxos und hatten daher auch viel Zeit zum Erholen, denn die Insel bietet jetzt nicht so viel kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Kreta. Wer also kein Typ „Tag am Strand bleiben ist super“ ist, sollte vielleicht nur 1 Woche auf Naxos bleiben und dann ggf. lieber noch eine andere Insel besuchen. Paros bietet sich da an – da kann man rüberschauen und ist mit der Fähre in 30 Min. ca. da.

Wie häufiger haben wir natürlich auch in diesem Urlaub einen Kochkurs besucht. Neben uns hat noch eine amerikanische Familie mit zwei Kindern teilgenommen. Wir waren also eine sehr kleine Gruppe. Die Mama, die das Restaurant und den Kochkurs leitete, war super nett, sprach aber nur rudimentäres Englisch. Aber „Chop, Chop, Chop!“ versteht man immer.

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Yemista – vorher

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Yemista – fertig!

 

Erfreulicherweise haben wir nur ein Gericht gekocht, das nicht vegetarisch war. Das hat mich schon überrascht, denn Naxos ist eine recht fleischlastige Insel. Es gibt dort nur sehr wenig Fischer und daher auch ein wirklich nur geringes Angebot an Fisch.

In meinem Element – angeleitet von der griechischen Mama

Wir haben gekocht:

  • Yemista
  • Kolokythokeftedes (alle mal nachsprechen: Kolo-kytho-kefte-des)
  • Tzatziki
  • Hühnchen in Tomatensauce
  • Zucchini-Omelette

Na, könnt ihr es schon aussprechen? Wird jetzt Zeit, denn hier kommt das Rezept für die total leckeren Kolokythokeftedes – Zucchini- und Feta-Bällchen:

Kolokythokeftedes

2 Cups Zucchini, gerieben und ausgedrückt

1/4 Cup Feta, zerbröselt

1 Spritzer Ouzo

1 gehackte Knobizehe

2 Frühlingszwiebeln

1 Handvoll Kräuter (Minze, Dill, Petersilie), gehackt

1-2 Eier, je nach Größe, aufgeschlagen

ca. 1/2 Cup Mehl

Paniermehl

Öl zum Fritieren

Salz, Pfeffer

Die Zucchini mit Feta, Ouzo, Frühlingszwiebeln, Kräuter und Eier mischen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Dann genug Mehl und Paniermehl zufügen, so dass ihr aus der Masse Bällchen formen könnt.

Die Bällchen dann in Mehl wenden und in jeder Menge Öl frittieren.

So sehen sie vor dem Frittieren aus.

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Fertig!

Etwas abkühlen lassen und genießen!

So lecker!

Nach dem Kochkurs sind wir mit dem Besitzer noch auf seine Farm gefahren und er hat uns gezeigt, was er alles anbaut. Das war total interessant. Falls ihr Lust bekommen habt auf einen Kochkurs auf Naxos, hier die Website: http://www.platianaxos.com

Insgesamt war das Essen auf Naxos super lecker. Spezialität dort sind die Naxos Kartoffeln. Die haben sogar die Bingereaderin zu einer Kartoffelesserin gemacht. Das soll schon etwas heißen! Leider kriegt man die vermutlich außerhalb von Naxos nirgends. Falls jemand eine Bezugsquelle weiß, her damit 😉

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Unsere liebste Taverne war tatsächlich direkt am Ende der Straße unseres Hauses, was äußerst praktisch war, da wir dann zu Fuß gehen konnten. Ansonsten musste man alles mit Auto machen, weil es recht weitläufig auseinander lag.

Dort haben wir mit Sicherheit auch 5x gegessen, weil es so lecker war.

Faros tou Alykou – https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g3381383-d2162095-Reviews-Faros_tou_Alykou-Kastraki_Naxos_Cyclades_South_Aegean.html

Ich mochte auch sehr gern Baboulas in Filoti, einem sehr niedlichen kleinen Örtchen am Berghang. https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g1102949-d4865918-Reviews-Baboulas_Grill_Restaurant-Filoti_Naxos_Cyclades_South_Aegean.html

In Naxos Stadt lohnt es sich, hinterm Hafen in den kleinen Gassen spazieren zu gehen. Beim ersten Mal haben wir den Aufgang nicht gefunden und sind sehr froh gewesen, dass wir beim zweiten Versuch uns dort noch treiben lassen konnten. Niedliche Geschäfte, kleine Cafés und Tavernen, sollte man nicht verpassen.

Insgesamt ist Naxos definitiv eine Reise wert!

2 Gedanken zu “Naxos – ein kulinarischer Rückblick

  1. Marion schreibt:

    Vielen Dank! Kochkurse sind meine Lieblings-Urlaubsbeschäftigung und da im nächsten Jahr die griechischen Inseln auf dem Plan stehen, kommt Naxos mal in die engere Auswahl.
    Auch das Rezept kommt zur exakt richtigen Zeit. Ich verzweifle hier gerade an mehreren Riesen-Zucchini und dankbar für jede Idee.

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